Erinnern Sie sich an den Song des Jodelclubs Wiesenberg? Vor wenigen Jahren war er während Wochen an der Spitze der Hitparade.

Was mich an diesem Song berührt, ist neben dem Jodel der Text. Selbst wenn Jodelmusik Ihnen fremd ist, lohnt es sich, den folgenden Link im Telefon oder im PC einzugeben und das Lied gleich mal anzuhören: https://m.youtube.com/watch?v=dg3VBr7EdXM

«I ha ghört vom Land ob de Wulchä, s gäbi det e kei Not, Ängscht und Chrieg. Möcht i einisch is Land ob de Wulchä und hoffe, ich dörf spöter det hi.

Ha scho ghört vom Land ob der Wulchä, vo dem Liächt und der ganz grosse Ruhä. Es heig o für mi no es Plätzli, wenn ich uf da Erdä guät tuä.

Das wär mis Ziel, das wär mi Wäg, wenn ich stah am Himmelsstäg. Das wär mi Wunsch, am Ändi scho, als friedlechs Liächt in Himmel z cho.

Ha scho ghört vom Land ohni Tränä, vom helle Liächt und Sorge los, a friedlechi Wäut für immer, es Himmelland riesegross.

Darf i später is Land ob de Wulchä, mini Frind und diä Liäbschtä det gseh, alli Beschwärde, Ängst und alli Liide ohni Lascht und ganz sorglos si.

Das wär mi Wunsch, am Ändi scho, als friedlechs Liächt in Himmel z cho, mir wärdet üs ganz sicher gseh.»                                            Ramon Hauser (ramon.hauser@gmail.com)

Dieser wochenlange Hitparadenerste bringt die ur-menschliche Sehnsucht nach Gott zum Ausdruck. Vom «Hörensagen» ahnen wir, dass es so ein Sehnsuchtsland gibt. Ein Land, in dem keine Not, keine Angst und kein Krieg mehr ist, ein Land, wo ich meine Freunde und Liebsten wieder sehen werde, ein Land, wo es keine Beschwerden, keine Ängste und kein Leid mehr geben wird, wo ich ohne Lasten und ohne Sorgen sein darf.

Zu schön, um wahr zu sein? Ein imaginäres Paradies? Eine Traumwelt, Produkt menschlichen Denkens, angesichts der Tränen und des Leids in dieser Welt?

Die Männer vom Jodelclub Wiesenberg bringen die Sehnsucht nach diesem «riesengrossen Himmelland» feinfühlig zum Ausdruck, die Sehnsucht nach Befreiung aus (den Sorgen) dieser Welt.

Wenn wir einmal unsere Geräte ausschalten, uns von permanenter, echtzeitlicher Information abkoppeln und uns erlauben, zur Ruhe zu kommen, dann ist es wahrscheinlich, dass wir diese Sehnsucht auch in uns drin wahrnehmen.

Zu schön, um wahr zu sein?

Nein, dieses Himmelland, dieses «Land ob de Wulchä» ist uns verheissen. Es muss dieses Land geben. Ausserhalb von Raum und Zeit. In der Gegenwart Gottes.

Wie kommt man dorthin?

«Wenn ich uf der Ärde guet tuä.» Das ist eine weit verbreitete Überzeugung. Aber was heisst «gut tun»? Richtig leben ist schwierig und reicht trotzdem nicht aus, weil wir uns bei der Frage nach dem Guten immer wieder verhaspeln. Frösche und Igel vor dem Überfahren werden bewahren ist eine sehr gute Sache, aber gleichzeitig erlauben unsere Gesetze, dass viele ungeborene Kinder nicht ins Leben zu uns kommen dürfen. Das ist nur ein Beispiel in unserer widersprüchlichen Realität. Was ist gut, wenn bloss der Zweck die Mittel heiligt?  

Jesus hat einem Mann auf die Frage nach dem Guten geantwortet: « Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.» Wenn wir «gut tun» wollen, müssen wir uns nach dem lebendigen Gott ausrichten. «Weil wir diesem Massstab nie genügen können, hat Gott mit Jesus, seinem Tod am Kreuz und seiner Auferstehung eine Lösung für uns geschaffen. «Gut tun» heisst im biblischen Sinn, meine Sehnsucht nach diesem «Land ob de Wulchä» vor Jesus zu bringen und seine am Kreuz für mich erworbene Vergebung für mich persönlich zu beanspruchen. «Kehrt um, tut Busse und glaubt an das Evangelium», ist eine Formulierung von Jesus, in der Bibel bis heute übermittelt, die diese Entscheidung umschreibt. «Gut tun» im Sinne Gottes heisst zunächst, erkennen, dass mein Wesen im Kern in den Augen Gottes «verdorben» ist. Darum kommt ER uns entgegen und löst das Problem radikal. Diese Aufforderung zur Umkehr ist an jeden einzelnen Menschen persönlich gerichtet. Wer nun die gute Nachricht hört, annimmt und Jesus nachfolgt, nimmt dabei niemandem etwas weg, denn auch die Gnade Gottes ist riesengross. Es gibt genug Gnade Gottes und genug Raum im «Land ob de Wulchä». Der reale Tod von Jesus und seine reale Auferstehung sind Garantie für einen Platz «im Himmel». Aber an diesem Tod und dieser Auferstehung kommt niemand vorbei.

Seien wir ehrlich: Wenn es dieses «Land ob de Wulchä» wirklich gibt, dann würden sehr viele von uns einstimmen in den Jodelrefrain: «Das wär mi Wunsch am Ändi scho, … in Himmel z cho.»

In der Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel, wird dieses «Land ob de Wulchä» eindrücklich beschrieben:

UND ER [der lebendige Gott] WIRD JEDE TRÄNE VON IHREN AUGEN ABWISCHEN, UND DER TOD WIRD NICHT MEHR SEIN, NOCH TRAUER, NOCH GESCHREI, NOCH SCHMERZ WIRD MEHR SEIN; DENN DAS ERSTE IST VERGANGEN. UND DER, WELCHER AUF DEM THRONE SASS, SPRACH: SIEHE, ICH MACHE ALLES NEU. UND ER SPRACH: SCHREIBE!  DENN DIESE WORTE SIND GEWISS UND WAHRHAFTIG!

                                                                                                   (Offenbarung, 21,4)

«Das wär mi Wunsch am Ändi scho, …. in Himmel z cho.»

Hansjörg Baldinger

 

           

Weitere Blogs