Ja, wenn wir das wüssten!  Macht die Frage eigentlich Sinn? Gibt es nicht schlauere Fragen im Corona-Zeitalter? Und warum stellen wir sie uns, aus Interesse an Sex oder – an Gott?

Die Frage lässt sich so nicht beantworten, weil Gott unsichtbar und ausserhalb von Raum und Zeit existiert. Und dennoch macht es Sinn, sie zu stellen.

Aus dem einfachen Grund, weil wir etwas zu diesem Thema mit grosser Wahrscheinlichkeit wissen können: Der dreieinige Gott (Vater, Sohn und Heiliger Geist) lebt in sich eine innige, herzliche Beziehung, die an Intensität und Schönheit jede sexuelle Vereinigung weit übertrifft. Eine Intensität und Schönheit, die an gegenseitiger Liebe, Wertschätzung und Annahme alles übertrifft, was wir Menschen auch nur im Entferntesten erahnen können.

Aus dem einfachen Grund, weil wir etwas zu diesem Thema mit grosser Wahrscheinlichkeit wissen können: Der dreieinige Gott (Vater, Sohn und Heiliger Geist) lebt in sich eine innige, herzliche Beziehung, die an Intensität und Schönheit jede sexuelle Vereinigung weit übertrifft. Eine Intensität und Schönheit, die an gegenseitiger Liebe, Wertschätzung und Annahme alles übertrifft, was wir Menschen auch nur im Entferntesten erahnen können.

Unsere Sprache allerdings „verrät“ uns: „Sex haben“ verweist auf Besitz, Konsum, autonome Verfügung, auf Lustgewinn. „Sex“ als Kurzform von Sexualität deutet auf Eile und Ungeduld hin. „Sex haben“ impliziert die Abspaltung von Sexualität und tatsächlicher Liebe – und von Fruchtbarkeit. Christliche Liebe hat zuerst mit Hingabe an das Gegenüber zu tun. Wirklich Liebende vertrauen sich einander ganz an. Liebe in diesem umfassenden Sinn hat viel mehr mit gegenseitiger Verantwortung für einander als mit momentanem Einverständnis zu tun. Liebe hat mit Treue und Verlässlichkeit zu tun. Wirklich Liebende versprechen sich gegenseitig: „Ich übernehme Verantwortung für dich, ich bin für dich da, ich stehe zu dir, ich verlasse dich nicht.“ Diese Worte sprechen die Vision aus, die wir in unserer Schwachheit nicht immer vollkommen leben, aber prozesshaft lernen können. Aber ohne diese Vision verlieren wir schnell die Richtung.

In diesem schützenden Rahmen von gegenseitiger Verantwortung und Hingabe kann sexuelle Gemeinschaft sich voll entfalten. Das ist Gottes Idee, Gottes Ordnung. Sie ist nicht Einschränkung, sondern Schutz und Voraussetzung, dass „es“ dauerhaft funktioniert und nicht über kurz oder lang in Resignation oder Schmerz endet.

Der dreieinige Gott hat vermutlich nicht Sex, wie wir ihn uns träumen, aber Gott hat uns mit der Sexualität ein Geschenk gemacht, ein Abbild seiner Liebe gegeben. Er möchte nicht nur, dass Sexualität gelingt, sondern dass wir seine unglaublich grosse Liebe zu uns mit ihm teilen.

Wenn wir bewusst in der Geborgenheit von Gottes Liebe und Ordnung zu leben versuchen, ist Einsamkeit und Leere, wie sie die aktuelle Pandemie mit sich bringt, weniger belastend. Gott ist immer da. Tag und Nacht. In einer verbindlichen Beziehung mit ihm können wir Liebe leben lernen, Liebe zu ihm und Liebe untereinander. In dieser dreifachen Beziehung finden wir umfassenden Schutz, denn Gott verspricht: „Ihr werdet mich suchen und mich finden, denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.“ *

Gerade in der Corona-Zeit.

Hansjörg Baldinger

*Jeremia 29, 13+14

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